Keine Gleichberechtigung ohne Gewaltfreiheit und keine Gewaltfreiheit ohne Gleichberechtigung

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Logo des Frauennotrufs Koblenz
08. März 2019

Pressemitteilung zum 8. März, dem Internationalen Frauentag

Jedes Jahr treten Frauen weltweit am 8. März für ihre Rechte und für ein Leben frei von Gewalt ein. Sie erhalten dabei mittlerweile Rückenwind von der Istanbul-Konvention. Das Übereinkommen des Europarats benennt Gewalt gegen Frauen und Mädchen als eine Hauptursache für die mangelnde Gleichberechtigung und fordert umfassende Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt und vor Diskriminierung.

Gewaltfreiheit geht nicht ohne Gleichberechtigung, beides aber auch nicht ohne ausreichend Geld für Hilfsangebote.

Seit mehr als 30 Jahren setzen sich Frauennotrufe und ambulante Fachberatungsstellen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ein und bieten schnelle Hilfe und Beratung bei aktuellen oder zurückliegenden Gewalterfahrungen. Grundlage der Arbeit ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ursachen geschlechtsspezifischer Gewalt und deren Ausprägungen.

Ebenso lange arbeiten die Beratungsstellen jedoch mit viel zu geringen Ressourcen und am Rande ihrer Kapazitäten. Es mangelt an Anerkennung der Arbeit. Sehr viele Beratungsstellen haben nur zwei oder noch weniger Personalstellen. Vielerorts gibt es gar keine Beratungsstelle. Frauen und Mädchen müssen oft auch in akuten Situationen Wartezeiten oder lange Wege in Kauf nehmen, um Hilfe zu bekommen.

Der bff: Bundesverband der Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen setzt sich als Dachverband für eine sichere Finanzierung der Beratungsstellen ein. Diese kommt zuallererst Betroffenen von Gewalt, aber auch Angehörigen und Fachkräften zugute. Dazu gehören mehr Planungssicherheit, eine staatliche Finanzierung von Angeboten und ausreichend Geld für Beratung, Prävention und Schulungen.
Der bff hat einen konkreten Vorschlag für die personelle Ausstattung von Beratungsstellen erarbeitet.