Umzug des Frauennotrufs Koblenz ins Herz der Stadt setzt ein Zeichen

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Logo des Frauennotrufs Koblenz
15. Mai 2018

Wenn Frauen und Mädchen Unterstützung suchen, weil sie von sexualisierter Gewalt betroffen sind, finden sie diese in Zukunft in einem Geschäfts-Gebäude mitten in der Fußgängerzone in der Löhrstraße.
„Mit unserem Umzug ins Herz der Koblenzer Innenstadt setzen wir ein Zeichen: Sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen findet weiterhin mitten in unserer Gesellschaft statt. Und genau hier ist auch der Platz unserer Fach- und Beratungsstelle.“, so Franziska Godlewsky, eine der vier Mitarbeiterinnen des Koblenzer Frauennotrufs.
Auch Angehörige, Bezugspersonen und Fachkräfte können sich weiterhin von den 4 Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle informieren und beraten lassen.

Wie groß der Bedarf an Unterstützung ist, belegen die Zahlen, die die Beratungsstelle in ihrem Jahresbericht 2017 auf Ihrer Website und auch in Papierform veröffentlicht: 1086 Beratungskontakte gab es im vergangenen Jahr. Fast ein Drittel davon waren Erstkontakte. Die Beratungen wurden in persönlichen Beratungsgesprächen (288 mal), telefonisch (332 mal) und online (466 mal) durchgeführt. Im Rahmen von 21 Präventionsveranstaltungen wurden insgesamt 535 Personen erreicht. Hierzu zählten u.a. Selbstbehauptungskurse, Fachvorträge, Infostände, Großveranstaltungen und Spendenübergaben.
Wie sehr das Angebot des Frauennotrufs genutzt wird, steht im Gegensatz zu der noch immer nicht angemessenen Finanzierung dieser notwendigen Aufgabe. Die öffentliche Förderung deckt weiterhin nur gut zwei Drittel aller Ausgaben des Frauennotrufs. Das verbleibende Drittel muss sehr aufwändig zum Beispiel über Spendengelder akquiriert werden.
„Auf diesem Hintergrund bewerten wir das Inkrafttreten der Istanbul-Konvention Anfang diesen Jahres als Meilenstein. Dieses europäische Abkommen verpflichtet Deutschland, Gewalt gegen Frauen wirksam zu verhüten und zu bekämpfen. Es braucht dringend eine verlässliche und angemessene Finanzierung“, so Martina Steinseifer, ebenfalls Mitarbeiterin des Koblenzer Frauennotrufs.